Letzter Lauf zur VGS im Jugendkartslalom – ein Nachtslalom

An einem vierten November auf Kaiserwetter zu hoffen, ist sicherlich recht verwegen und so gesehen waren die miserablen Wetterbedingungen eigentlich keine richtige Überraschung. Aber, wollen wir froh sein, dass es wenigstens nicht geschneit hat. Drei Grad weniger und es wäre so weit gewesen. Daher verlangte die Strecke beim Olper AC den Teilnehmern wirklich alles ab und auf „braddelnasser“ Strecke hagelte es Pylonen ohne Ende. Mr. Hitchcock hätte sicherlich kein dramatischeres „Drehbuch“ schreiben können.

Von: AMC Hellertal Burbach

Zur Ausgangslage: Zwei Fahrer konnten sich noch berechtige Hoffnungen auf den Gesamtmeistertitel machen und beide vom AMC Burbach Junior Team. Der „Sheriff“ Mattis Kramer aus der K1 und sein Teamkamerad Tim Schneider aus der K4 – mit eigentlich den besseren Karten für Mattis, da die K1 mit mehr Teilnehmern gemeldet war. Ihm hätte also ein erster oder sogar zweiter Rang gereicht. Brilliant gecoacht von seinem Vater, Sportchef Christian Kramer, ließ Mattis auch keine Zweifel aufkommen. Bestzeit in beiden Läufen, dazu noch fehlerfrei war genau das, was abgeliefert werden musste. Das reichte dann für knapp vier Sekunden Vorsprung und einen nie gefährdeten Sieg. Damit war eigentlich auch die Gesamtmeisterschaft entschieden, denn auch bei einem Sieg von Tim, hätten die wenigeren Punkte nicht gereicht – wenn da nicht……aber dazu später mehr. Den zweiten Platz sicherte sich Emil Sinan Polat vom OC Siegerland, vor Klara Krengel vom AMC Obernau.

In der K2 ging an Lokalmatador Maik Redel vom Olper kein Weg vorbei. Trotz einer Pylone im ersten Umlauf reichte es für die „Kleinigkeit“ von knapp sechs Sekunden Vorsprung vor Kosta Zagilis vom MSC Lennetal-Bamenohl. Dritter wurde Gaststarter Julian Allmann vom MSC Harsewinkel. Jan Weis von den Burbacher Junioren fehlte urlaubsbedingt, stand aber schon vor dem Lauf als Klassensieger fest. Die beiden anderen Burbacher, Frida Metz und Joschua Pieck kamen leider mit den Bedingungen nicht gut zurecht und Joschua fuhr mit zehn Strafsekunden noch auf den zehnten Rang. Frida leistete sich auch noch einen Torfehler, blieb aber im zweiten Lauf, bis auf eine Pylone ganz gut dabei, aber mehr als Rang 14 war mit insgesamt 20 Strafsekunden nicht zu machen.

In der K3 war mit Marlon Kramer vom AMC Burbach Junior Team, der Langzeitverletzte wieder am Start und hatte sich einiges vorgenommen. Nach dem ersten Lauf noch knapp in Führung, leistete er sich im zweiten eine Pylone. Glücklicherweise taten es ihm Konstantin Krengel vom AMC Obernau und Dauersieger Maximilian Gonther vom MSC Lennetal Bamenohl gleich, Maxi sogar mit zwei Pylonen. Daher reichte es für Marlon mit guten sechs Zehntel für Platz eins. Zweiter wurde Konstantin vor Maxi. Die übriggebliebenen Burbacher schlugen sich wacker, allen voran Lotta Metz, die seit den Sommerferien nicht mehr im Kart gesessen hat. Trotz einer Pylone im ersten Lauf fuhr sie mit starken Zeiten noch auf Rang sieben. Silas Burgmann kam mit drei Pylonen nicht über Rang elf hinaus. Matteo Nalop fuhr mit einer Pylone im ersten auf Rang 16 und Jonathan Schlief kam mit zehn Strafsekunden auf Rang 20. Maximilian Gonther stand schon vor dem letzten Lauf als Klassensieger fest.

Damit kommen wir zur K4. Stand auch Tim Schneider schon vor dem Rennen als Klassensieger fest, lag er mit 0,007 Punkten Vorsprung auch in der Gesamtwertung in Führung. Die 16 Starter in dieser Klasse hätten allerdings weniger Punkte bedeutet als die 19 in der K1. Aber, wie aus dem „Nichts“, waren plötzlich auch 19 Starter in der K4 angetreten und das änderte die Ausgangslage dann doch erheblich. Davon ahnte zu dem Zeitpunkt noch niemand etwas. Aber dann das: Tim erwischte in einer Dreigasse leider eine Pylone und lag nach dem ersten Lauf „nur“ auf Rang sechs. Im zweiten Umlauf und mit einer gehörigen Portion Frust und Wut im Bauch haute er dann eine fantastische Zeit raus, an die niemand mehr herankam und schob sich noch von Platz sechs auf das oberste Treppchen.

Sein Teamkollege Fabian Brandt fuhr mit genau sieben Zehntel Rückstand einen Burbacher Doppelsieg in der K4 ein. Dritter wurde Marlon Moszicke vom EMC Erndtebrück. Damit konnte Tim den wirklich hauchdünnen Vorsprung von 0,007 Punkten ins Ziel retten. „Ich hab vor ein paar Jahren mal den Gesamtsieg um 0,192 Punkte verpasst und weiß daher, wie besch….eiden sich das anfühlt. Der arme Mattis – 0,007 Punkte ist ja noch viel knapper – ich weiß genau, wie er sich jetzt fühlt“ konsternierte Tim nach dem Rennen. Auch wenn es denkbar knapp war, gönnen ihm sicherlich Viele den doch noch versöhnlichen Ausklang einer aus seiner Sicht „merkwürdigen“ Saison. Immerhin hat er alle sechs Rennen siegreich gestaltet.

Auch in der K5 waren wieder einige Burbacher am Start und Luis Dolle war der Schnellste im Parcours. Ihm folgte Leonie Obenlüneschloß, vor Elia Daub, ebenfalls von den Burbacher Junioren und somit war ein komplett blaues Treppchen fertig. Lilian Giebeler als Letzte Burbacher Starterin in dieser Klasse fuhr mit einer Pylone im Gepäck noch auf Rang sieben. Den Klassensieg der K5 sicherte sich Elia Daub vom AMC Burbach Junior Team. Zweiter wurde Emre Kücük vom OC Siegerland Nord und einen hervorragenden dritten Platz errang Lilian Giebeler, die erst von drei Jahren mit dem Kartslalomsport begonnen hat.

Die K6 gewann Lokalmatador Theo Stahlhacke vor Linda Piontek vom MSC Lennetal Bamenohl vor deren Teamkollege Lukas Kwasnik.

Die Mannschaftswertung lag zum Zeitpunkt der Berichterstattung leider noch nicht vor. Aber auch hier dürfte die zweite Mannschaft vom AMC Burbach Junior Team mit vier Tagessiegen noch einiges an Boden gutgemacht haben. Die erste stand ja schon vor dem letzten Rennen als Meister fest.

So ist nun eine anstrengende Saison endlich zu Ende, denn die Luft ist auch wirklich so langsam raus. Die Verantwortlichen vom AMC Burbach Junior Team sind jedenfalls megastolz auf ihre Schützlinge. Im neuen Jahr wird dann wieder zur „Attacke“ geblasen. Bis dahin wünschen wir allen gleichgesinnten „Motorsportverrückten“ eine gute Zeit und wir sehen uns im nächsten Jahr in alter Frische.

Text und Fotos: Holger Schneider

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