Meiswinkel und Jentsch Gesamtsieger der Niederndorfer Oldtimerfahrt
„Mit nix gekommen und mit fünf Pokalen heim gefahren“ freut sich Werner Meiswinkel und zeigt nicht ohne Stolz mit einem breiten Grinsen auf 5 Pfund feinstes, auf Hochglanz poliertes Edelmetall auf dem fast ausgefüllten Dach seines gelben Karmann-Ghia. Obwohl beim Vergleich der eigenen Aufzeichnungen mit der Originalbordkarte des Veranstalters eher getrübte Stimmung als die Hoffnung auf einen möglichen Erfolg bei der 4. ADAC Oldtimerfahrt „Rund um Freudenberg“ der Rallyefreunde Niederndorf aufkam, so reichten am Ende die 33,8 Fehlerpunkte aus der Auswertung der beiden Etappen zum Gesamtsieg und dem hiermit verbundenen Klassensieg in der Klasse T2 der touristischen Wertung.
„Wir hatten schon die eine oder andere Debatte während der Fahrt, aber nun ist wieder alles gut und wir freuen uns riesig über unseren Erfolg“, lacht Gerhard Jentsch, der seinen „Kutscher“ auf dem sogenannten „heißen Sitz“ mit seinen präzisen Fahrtanweisungen aus dem Roadbook über die ca. 120 Kilometer lange Fahrtstrecke rund um Freudenberg und das benachbarte Sauerland manövriert hatte.
„Leider etwas verschätzt haben wir uns bei der Sonderaufgabe“ ärgert sich Werner Meiswinkel doch über die 1,9 Strafpunkte bei der durchgeführten Sonderaufgabe, die unterwegs zu absolvieren war. Exakt 8 Meter sollten die blitzblank gewienerten automobilen Schätzchen bei der ersten der beiden Sonderprüfungen von der Startlinie aus nach vorne bewegt und anschließend wieder gestoppt werden. „1,90 Meter sind wir dann doch über das Ziel hinausgeschossen was uns dann schlussendlich 1,9 Strafpunkte beschert hat“, lacht Werner Meiswinkel bei der abendlichen Siegerehrung in der Niederndorfer Turnhalle.
Nicht minder zufrieden mit ihrem Abschneiden war das zweite Team, dass für den AMC Burbach am Start stand. Im roten „Zweier-Golf“ mit jeder Menge kleiner elektronischer Helferlein war der zweite Vorsitzende Karl-Heinz Land mit Geschäftsführer Steffen Bechtel bei ihrer ersten gemeinsamen Teilnahme bei einer Oldtimerveranstaltung unterwegs. „Wir versuchen fehlendes Talent durch Technik auszugleichen“, flachst Steffen Bechtel vor dem Start in Niederndorf mit einem Blick auf das mit Wegstreckenzähler und anderen Hilfsmitteln prall gefüllte Armaturenbrett im Youngtimer.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten kamen die beiden im Laufe der Veranstaltung immer besser mit den gestellten Aufgaben zurecht. „Nachdem wir uns nach der ersten Etappe bereits im hinteren Drittel des Feldes gesehen haben, haben wir im zweiten Abschnitt der Tour am Nachmittag nochmals alles gegeben und unseren Rückstand wieder wettgemacht“, resümiert Karl-Heinz Land und strahlt von einem Ohr zum anderen. „Ich glaube, wir waren beide ziemlich blind“, ärgern sich die beiden ob der Tatsache, zwar dir richtige Streckenführung aber nicht alle zu findenden Bilder entlang der Strecke entdeckt zu haben.
Mit 51,3 Gesamtstrafpunkten belegten die beiden im wunderschön dastehenden VW Golf den zweiten Platz in ihrer Klasse und den sechsten Gesamtrang im 28 Teilnehmer zählenden Gesamtklassement der Veranstaltung und zeigten sich mit diesem Ergebnis mehr als zufrieden. „In die vordere Hälfte der Ergebnislisten zu fahren, das wäre schon toll“, hatte Karl-Heinz Land vor dem Start im strömenden Regen noch sein eher bescheidenes Ziel gesteckt. Umso größer dann die Freude der beiden, als der Veranstalter rund um Veranstaltungsleiter Michael Reinecke den sechsten Platz der Gesamtwertung bei der perfekt ausgearbeiteten Veranstaltung im „Flecker Land“ bekannt gab.
Den zweiten Gesamtrang im Gesamtklassement belegten Ulf Philipzig (Gelsenkirchen) und David Malorny (Freudenberg) im Ford Capri vor dem Niederndorfer Lokalmatadoren Bernd Schöler, der mit seinem Beifahrer Patrick Schlosser im VW Polo unterwegs war.
Fotos: Fabian Land