Meik Utsch und Jana Meiswinkel am Ring
"Um ganz ehrlich zu sein, ich habe mir am Samstagabend erst einmal zwei Bier genehmigt, um all meinen Frust los zu werden", beschreibt Meik Utsch seine Therapie zur Bewältigung des Rennens, in das er so große Hoffnungen gesetzt hatte. "Auf der Rennstrecke, die mein absoluter Lieblingskurs ist und auf der ich mich so gut auskenne, hätte einfach mehr kommen müssen", rapportiert der Malermeister seine vier "Rutschrunden" bei sintflutartigem Regen. "Mit Platz fünf im Qualifying hätte ich ja notfalls noch leben können; vor allem unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die ersten fünf Autos auf der 26 km-Strecke innerhalb von 1.9 Sekunden lagen", so der Siegener, der seit Jahren Mitglied im AMC Burbach ist.
Mit der Mischung aus gesunder Hoffnung und dem notwändigen Maß an Siegwillen ging Utsch ins 4-Runden-Rennen. "Und dann ging die Rempelei schon vor dem Start los", kritisiert er seine Konkurrenten. "Noch in der Einführungsrunde verlässt Markus Albisser seine Startposition und knallt mir ins Auto, also war der Start schon mal ein komplettes Drama!" Die Hoffnung auf ein Podiumsplatzierung oder gar auf den Sieg erlitt damit schon mal ein gewaltigen Dämpfer. "Den größten Fehler haben wir aber wohl selber gemacht", merkt er an. "Mit den stark gebrauchten Regenreifen hatte ich Null Grip; ich bin einfach nur herum geeiert. Wir operieren halt mit einem sehr kleinen Budget, überlegen uns jede Ausgabe sehr genau, aber hier hätten wir doch wohl besser neue Reifen verwendet", vermerkt er selbstkritisch.
Platz acht und das erklärte Ziel verfehlt, bleibt als Bilanz des Siegerländers zum dritten Meisterschaftslauf des Renault Clio Cup. "Im Nassen hätte ich auf jeden Fall meinen fünften Platz halten müssen und im Trockenen hätte ich um den Sieg fahren sollen - das wäre der Idealfall zum Ring-Wochenende gewesen!2, fasst Meik Utsch den Eifel-Ausflug zusammen.
Mit den Plätzen sieben und sechs im Qualifying und im Rennen meldet sich Jana Meiswinkel von ihrer Nordschleifenpremiere zurück. "Ich finde, Jana hat das toll gemacht", lobt die ehemalige Rallye-WM-Pilotin Isolde Holderied, die heute als Markenbotschafterin für Toyota tätig ist, die Leistungen der jungen Siegerländerin in dem Einladungsrennen, das Toyota auf der Norschleife ausrichtete. "Schon in Oschersleben ist sie mir mit ihrem Sprung unter die TOP-Ten sehr angenehm aufgefallen. "In die gleiche Kerbe schlägt auch Toyota-Streckensprecher Frank Hufstadt: "Jana hat mich mit ihren Leistungen regelrecht überrascht, wenn sie auch gegen die starken Niederländerinnen keine rechte Chance beim Saisonauftakt hatte. Aber da soll sie sich nicht grämen, den schliesslich ist Sandra van der Slot so erfahren, dass sie selbst im Renault Clio Cup in Holland permanent in der Spitzengruppe mitfuhr."
"Ich bin zufrieden mit dem, was ich auf dem Nürburgring erreichte habe", ergänzt Jana Meiswinkel. "Das erklärt Ziel war, zu lernen, zu lernen und nochmals zu lernen; dabei das Auto heile zulassen und die Zielflagge zu sehen. Ziele, die ich alle erreicht habe und deshalb ziehe ich ein positives Fazit zum Eifel-Wochenende." - bbe